Partner
Services
Statistiken
Wir
The Wrong Object: After The Exhibition (Review)
Artist: | The Wrong Object |
|
Album: | After The Exhibition |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazzrock / Fusion |
|
Label: | MoonJune | |
Spieldauer: | 59:40 | |
Erschienen: | 21.06.2013 | |
Website: | [Link] |
Weitgehend unbeachtet vom Konsens haben sich die Belgier THE WRONG OBJECT einen beachtlichen Status innerhalb der Jazz- und Prog-Szene erarbeitet, wovon auch zahlreiche Kollaborationen mit anderen Vordenkern zeugen, beispielsweise den Zappa-Zöglingen. Antoine Genet verdingt sich schließlich auch bei SH.TG.N und UNIVERS ZERO, was gewissermaßen zu spannender Musik verpflichtet.
"After The Exhibition" ist ein Brocken von nahezu metallischem Jazz mit schrankenlosem Schienenbetrieb nach links und rechts vom allgemein üblichen. Das schwere, aber nicht unbewegliche "Detox Gruel" oder auch "Frank Nuts", sie beide könnten von DARK STARs Kult-Demo stammen, der Nebenbaustelle von Bass-Legende Steve DiGiorgio. "Spanish Fly" hingegen gemahnt an WEATHER REPORT mit Jaco Pastorius und Klarinetten-Erweiterung. Letzteres Instrument ist mitunter auch für eine Note John Zorn beziehungsweise Heavy-Kletzmer à la ELECTRIC MASADA verantwortlich, wie sich während des verschlungenen "Yantra" oder "Wrong But Not False" (einzige Komposition des Bassisten) zeigt.
Den avantgardistisch geräuschvollen Teil markieren die ersten beiden "Jungle Cow"-Parts, indem sie prinzipiell PINK FLOYDs "Ummagamma"-C- und D-Seiten zitieren: Klangexperimente am Rande des Impressionistischen ohne Mehrwert für den Hörer, so er nicht gerade auf Drogen ist ... Klischee, sicher, aber THE WRONG OBJECT spielen bewusst mit Anklängen an Vergangenes, bereiten es aber frisch für die Neuzeit auf. Der letzte Part der Suite verbindet dann einen psychedelischen Freakout mit der Eleganz von Eighties-Fusion, dies quasi als Vorausdeutung auf "Glass Cubes", das sich genauso wie "Flashlight Into Black Hole" (Coltrane elektrifiziert) mit Damengesang beinahe im Mainstream-Jazz verorten lässt.
Dass die meisten Stücke von Delville verfasst wurden, sorgt für eine in diesem Bereich nicht sonderlich übliche Geschlossenheit, gleichzeitig da die Kompositionen für sich genommen trotz stark ausgeprägter Motivik äußerst bunt schillern. Somit markiert "After The Exhibition" mit Leichtigkeit einen Höhepunkt im an solchen nicht armen Katalog des Labels MoonJune.
FAZIT: Marimba-Fuckups, Fretless-Bass-Abgehpisten und brutale Sax-Gitarren-Unisoni - all dies bieten THE WRONG OBJECT auf ihrem ersten Album seit fünf Jahren, womit sie sich an die Spitze der europäischen Jazzrock-Szene setzen, aber da ist auch eine verletztliche Seite, mit der sich die Musiker glaubhaft in den Kontext der gebrochenen Titanen aus den Fünfzigern bis Siebzigern stellen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Detox Gruel
- Spanish Fly
- Yantra
- Frank Nuts
- Jungle Cow, Part 1
- Jungle Cow, Part 2
- Jungle Cow, Part 3
- Glass Cubes
- Wrong But Not False
- Flashlight Into Black Hole
- Stammtisch
- Bass - Pierre Mottet
- Gesang - Susan Clynes
- Gitarre - Michel Delville
- Keys - Antoine Guenet
- Schlagzeug - Laurent Delchambre
- Sonstige - Francois Lourtie: (Saxofon), Marti Melia (Saxofon, Klarinette), Benoit Moerlen (Marimba)
- Stories From The Shed (2008) - 7/15 Punkten
- After The Exhibition (2013) - 12/15 Punkten
- Into The Herd (2018) - 13/15 Punkten
-
keine Interviews